Am 16. Dezember kam es in den frühen Morgenstunden zu einer Kollision eines Zuges mit insgesamt vier Pferden.
Das Unglück ereignete sich auf der Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Türkismühle zwischen den Haltepunkten Hofeld und Namborn.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren neben dem Lokführer noch fünf Fahrgäste im Zug, welche alle unverletzt blieben.
Zunächst wurde gegen 6:40 Uhr die Feuerwehr zur Amtshilfe gerufen. Sie kümmerte sich um die grobe Reinigung des Zuges, bevor über den Notfallmanager der Deutschen Bahn, gegen 8:30 Uhr das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert wurde.
Zunächst fuhr der Zugtrupp des OV St. Wendel, gemeinsam mit zwei Einsatzkräften des THW OV Freisen, zur Erkundung an die Einsatzstelle. Dabei übernahmen die Einsatzkräfte vor Ort die Einsatzleitung und koordinierten alle weiteren Kräfte, welche ihren Einsatz in der neuen THW-Liegenschaft vorbereiteten.
Insgesamt kamen rund 20 Helferinnen und Helfer zum Einsatz. Sie wurden in die eingesetzten Gruppen und Trupps verteilt.
So war die Bergungsgruppe, die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, die Fachgruppe Räumen, so wie der Zugtrupp eingesetzt. Weiterhin wurde der Leitungs- und Koordinierungsstab besetzt.
Vor Ort begannen die Einsatzkräfte damit, einen Zugang zu den Gleisen zu schaffen. Da die Bahnstrecke von Bäumen und Sträuchern eingegrenzt war, wurde zu der Motorsäge gegriffen und eine Schneise geschlagen.
Leider hat keines der vier angefahrenen Pferde die Kollision überlebt, weshalb diese nun durch die Einsatzkräfte geborgen wurden. Die Bahnstrecke war zu diesem Zweck, ab dem Zeitpunkt des Unglücks, voll gesperrt.
Um die Überreste eines der Tiere aus dem Gleisbett zu entfernen, zogen sich die Einsatzkräfte zusätzliche Schutzanzüge an, um eine Kontamination zu vermeiden. Um die arbeiten zu erleichtern, bauten sie aus den Bestandteilen des Einsatz-Gerüst-Systems (EGS) eine Art Lore, um die eingesammelten Überreste einfacher zu transportieren.
Nachdem die Einsatzkräfte ihre Arbeiten erledigt und das Gleisbett frei geräumt hatten, wurde die Einsatzstelle wieder an die Deutsche Bahn übergeben.
Folgende Fahrzeuge des THW St. Wendel waren im Einsatz:
- Gerätekraftwagen (GKW) der Bergungsgruppe
- Mehrzweckgerätewagen (MzGw) der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung
- LKW-Kipper und Bergungsräumgerät Radlader (BRmG R) der Fachgruppe Räumen
- Mannschaftstransportwagen Technischer Zug (MTW TZ) des Zugtrupps
Das Verhalten und die Einsatzoptionen bei Bahnunfällen und in Gleisanlagen lernen THW-Kräfte in der Grundausbildung sowie auf einem einwöchigen Lehrgang am THW-Ausbildungszentrum.
Zwischen DB und THW existiert bundesweit ein Kooperationsvertrag. Im Rahmen dieser Absprechen kann das THW in nahezu allen Szenarien unmittelbar Unterstützung leisten.