Gottesdienst der Hilfsorganisationen

Thema: „So ist's ja besser zu zweien als allein“

Innenminister Stephan Toscani übergibt die saarländischen Ehrenamtsnadel an Pfarrerin Carmen Engers-Ayasse und Dechant Klaus-Peter Kohler. Foto: M. Tröster

Mit der Verleihung der saarländischen Ehrenamtsnadel hat Innenminister Stephan Toscani am Mittwoch zwei Notfallseelsorger des Landkreises St. Wendel ausgezeichnet. Im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes der Hilfskräfte in der Pfarrkirche St. Anna in Alsfassen würdigte er das ehrenamtliche Engagement von Pfarrerin Carmen Engers-Ayasse und Dechant Klaus-Peter Kohler. 

Zum ökumenischen Gottesdienst der Hilfskräfte kamen einige hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Deutscher Lebensrettungsgesellschaft, Notfallseelsorge und Polizei aus dem Landkreis. Nach den Terroranschlägen vom 11. September wurde der Gottesdienst ins Leben gerufen. Nahezu zeitgleich nahm auch die Notfallseelsorge ihren Dienst auf. Sie ist mit ihren 13 Helfern ein fester Bestandteil der Hilfsorganisationen geworden und kümmert sich seither um die Gestaltung des jährlich stattfindenden Gottesdienstes, der in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfand.

„Es war uns wichtig, nicht nur nach New York und Washington zu beten, sondern auch für uns“, sagte Dechant Peter Kohler, der selbst für die Notfallseelsorge und die Feuerwehr im Dienst ist. „Einige kennen die Einsatz-Situationen, in denen wir am liebsten weglaufen würden, aber nicht können oder dürfen.“ Pfarrerin Carmen Engers-Ayasse knüpfte in Ihrer Predigt an diese Worte mit einem Zitat aus der Bibel an: „So ists ja besser zu zweien als allein.“ Im Einsatz tue es gut, nicht alleine zu sein, so die Pfarrerin. Und weiter: „Jeder hat seine Aufgabe. Doch gemeinsam trägt sich der Einsatz besser.“ Und das sei nicht nur im Ernstfall so: „Kameradschaft bedeutet auch dann da zu sein, wenn der Freund selbst Hilfe braucht“, so Engers-Ayasse. Die seelische erste Hilfe sei ein wichtiger Bestandteil.

Gleichzeitig machte die Geistliche auf den Lohn der Einsatzkräfte aufmerksam, die ehrenamtlich neben Beruf und Familie für ihre Organisation unterwegs sind. Der Lohn sei zum Beispiel das Gefühl jemanden gerettet zu haben, von einem Betroffenen ein „Danke“ zu hören oder gar die eigentlich selbstverständliche Unterstützung der Kommune und des Landes.

„Vor zehn Jahren wurde eine funktionstüchtige Notfallseelsorge in Zusammenschluss mit der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ins Leben gerufen. Heute noch arbeitet ein ganzes Team aus dieser Zeit für die Notfallseelsorge“, lobte Innenminister Stephan Toscani während der Verleihung der saarländischen Ehrenamtsnadel im Anschluss an den Gottesdienst, welcher vom Projektchor „Taizé“ unter der Leitung von Hermann Lissmann mitgestaltet wurde. „Dieses Ehrenamt ist eine beachtliche Stütze für den Zusammenhalt in der Gesellschaft und für die Vermittlung von Werten“, sagte Toscani. Landrat Udo Recktenwald sprach von „gelebter Mitmenschlichkeit“. Die Notfallseelsorg gebe der Not eine Sprache, helfe zu verarbeiten, baue Ängste ab und gebe das Gefühl nicht allein zu sein.


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