Alarmübung der THW-Jugend in St. Wendels Innenstadt

21 THW-Junghelfer proben den Ernstfall: Retten von Verletzten, Mauerdurchbruch und Ausleuchten der Übungsstelle.

Mehrer Fahrzeuge des THW St. Wendel brausen mit Blaulicht schnell durch die Bahnhofstraße. Die Signalhörner waren durch die ganze Stadt zu hören. Ein wirklicher Katastropheneinsatz war es allerdings nicht, sondern zum Glück nur eine Übung der Junghelfer des Ortsverbandes im Rahmen eines Herbstwochenendes.

Die blauen Einsatzfahrzeuge sammelten sich gegen 18.20 Uhr vor dem ehemaligen Schulhaus in der Gymnasialstraße. 21 Junghelfer sprangen mit Helmen auf den Köpfen heraus, sammelten sich vor dem Gebäude und bekamen von Jugendbetreuer Frank Groß Einsatzbefehle. In dem Haus mit seinen drei Stockwerken hatte es "gebrannt". Zehn Personen in verschiedenen Räumen waren davon betroffen. Möglicherweise sind sie durch den Qualm verletzt, nicht ansprechbar oder bewusstlos.

Die Jugendlichen wurden in Gruppen eingeteilt und mit entsprechenden Anweisungen ausgestattet. "Wenn die Personen ansprechbar sind und gehen können, dann werden sie herausgeführt." Dann starteten die Helfer ihre "Rettungsaktion". Derweil sperrten erwachsene THW-Helfer die Gymnasialstraße im "Katastrophenbereich" halbseitig, stellten Baken, Pylone und Schilder auf und spannten rot-weißes Absperrband. Die Straße wurde zur Einbahnstraße in Richtung Werschweilerstraße erklärt.

Nur kurze Zeit blieb das Funkgerät von Jugendbetreuer Markus Tröster in der Einsatzzentrale vor dem Haus still. Dann kam die erste Meldung eines jungen Retters: "Eine Person gefunden." Markus Tröster: "Ist sie ansprechbar?" Die Antwort: "Nein, vermutlich bewusstlos." Über Funk erhielt der Jugendliche weitere Anweisungen. Gleich danach trugen zwei Junghelfer auf einer Trage eine "Verletzte" heraus, ein Mädchen, das gerade seine Augen wieder aufgeschlagen hatte. Ein Helfer forderte sie mit lachendem Gesicht auf: "So, du kannst jetzt aufstehen, du bist wieder gesund." Die "Rettung" hatte also perfekt funktioniert.

Im Nebengebäude - eine Toilettenanlage - wird eine weitere Person vermisst. Da die Tür nicht geöffnet werden konnte, mussten die Junghelfer ein Loch in die Wand stemmen. Ein Bohrbrechhammer pickte binnen kurzer Zeit den Weg frei.

Inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen. Eine weitere Gruppe übernahm das Ausleuchten des Einsatzbereiches. Am Ende der rund dreistündigen Übung war in der THW-Unterkunft in der Essener Straße eine Manöverkritik angesagt. Dabei wurde herausgefiltert, was gut geklappt hatte und an welchen Abläufen noch gearbeitet werden muss.

Der Ortsverband dankte der Firma Elutions-Network und seinem Inhaber Ralph Hoffmann, der das Gebäude zu dieser Übung kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Im Rahmen des Herbstwochenendes der THW-Jugend übernachteten die Jugendlichen von Freitag bis Sonntag in der THW-Unterkunft. Sie erlebten viel Spiel und Spaß und erlernten Technik auf einfache Art und Weise.


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