Hilfe ohne Grenzen

Der junge Ortsverband bestand seine erste Bewährungsprobe im Sommer 1960 bei Hilfeleistungen im Rahmen des Motorradrennens in St. Wendel. Immer wieder lässt Hochwasser, wie z.B. im Mai 70, Okt. 81 und Dez. 93 in Saarbrücken und Mettlach, im Juni 92 in der Feldspatgrube Haumbach oder im Jan. 95 in St. Wendel die Helfer ausrücken, ebenso wie bei Stürmen, die stete Einsatzbereitschaft erfordern. Erinnert sei hier an die orkanartigen Winde vom Aug. 84 und Feb. 90, Dez. 99 (Orkan Lothar), die das Stadtgebiet heimsuchten. Im Nachhinein wurden hierbei auch -von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet- aufwändige Aufräumarbeiten in den zerstörten Wäldern geleistet. 

Auch bei Einsätzen nach Bränden, Explosionen oder an einsturzgefährdeten Gebäuden sowie der Errichtung von Notdächern konnten die Helfer ihre Fertigkeiten nutzbringend anwenden. Beim Unglück in der Schwerspatgrube Eisen im Juli 71 halfen Männer des Ortsverbands sogar auf der 5. Sohle 120m unter Tage, jedoch kommt für die vier verschütteten Bergleute jede Hilfe zu spät. Als im März 77 eine durch den Bostalsee führende Abwasserleitung bricht, drohen unter hohem Druck ausströmende Wassermassen den Dammfuß zu unterspülen. Die Ortsverbände des Geschäftsführerbereichs sind zur Stelle und leisten in mehrtägigem Einsatz unermüdlich fachmännische Hilfe. 

Größere Einsätze in den letzten Jahren waren im August 2002 der Hochwassereinsatz an der Elbe/Mulde und im Mai 2007 der Einsatz beim Großbrand einer Recyclingfirma in St. Wendel, der fast auf die eigene Unterkunft übergegriffen hätte. 

Bis zur Umstrukturierung des THW im Juni 95 stellte der Ortsverband die AMASt (ABC-Melde- und Auswerte-Stelle) beim Katastrophenschutzstab des HVB im Landratsamt, deren Aufgabe es z.B. war, für den Stab ABC-Meldungen und Wetterhilfsmeldungen auszuwerten und zu beurteilen. 

Der Gedanke, in unserem Bereich THW Suchhunde einzusetzen, wurde im Ortsverband St. Wendel zusammen mit der Ortsgruppe Bliesen des Vereins für deutsche Schäferhunde geboren und in die Tat umgesetzt. Aus Koordinierungsgründen wurden die Rettungshundeführer dann später im Ortsverband Nohfelden zusammengefasst. 

Auch im Ausland haben etliche Helfer des Ortsverbandes humanitäre oder technische Hilfe geleistet, so u.a. im Sudan (85/86), in Rumänien (1990-2008), in der Ukraine (91), im Iran (91), in Österreich (92), in Zaire (ab 97 Demokratische Republik Kongo (95) sowie in Frankreich (2003). 

Bundesweit hat der Ortsverband beim THW-Bundesjugendlager in Trier 2008 durch den Bau der Wettkampfbahnen auf sich aufmerksam gemacht, die als Highlight mit einen 130m langen künstlichen Bachlauf ausgestattet wurden. 

Wenn das Signalhorn ertönt... 

Die Geräteliste der Fachgruppe Räumen beinhaltete früher auch Ausstattung für Sprengungen verschiedenster Art, ebenso war auch schon ein Teil der "alten" Bergungszüge, darunter der des Ortsverbands, damit ausgerüstet. In St. Wendel wurden vom THW drei Kamine gesprengt: Halseband (35m/72), Paqué-Brauerei (22m/80), Bundesbahnbetriebswerk (32m/88), die beiden letzten durch den damaligen Sprengberechtigten des Ortsverbandes, A. Schön. Der derzeitige Sprengberechtigte Ernst Becker war z.B. bei der Notsprengung eines Windrades auf der Mehringer Höhe (2008) im Einsatz.

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