Samstag, acht Uhr: Der kleine Markt in Saarlouis ist blau. Pavillons mit der Aufschrift "THW-Jugend", verschiedene THW-Fahrzeuge, Aufsteller und zahlreiche Junghelfer und THW-Helfer tauchen den Platz in ihre Farbe. Hier findet die erste Abnahme des Leistungsabzeichens der THW-Jugend im Saarland unter Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer statt. An der THW-Führungsstelle herrscht Hochbetrieb. Rund 140 Jungen und Mädchen aus 17 saarländischen THW-Ortsverbänden melden sich hier an, unter ihnen neun aus dem Ortsverband St. Wendel. Auf sie warten 38 Prüfer, die einen theoretischen Teil, praktische Einzelaufgaben aus dem THW-Alltag und eine Gruppenaufgabe bereithalten. "Einige sind schon sehr nervös", berichtet ein Prüfer. Aber sobald sie ihre Aufgabe hätten und daran arbeiteten, würden sie ruhiger, meint er.
Los geht es für die Teilnehmer mit Fragen rund ums THW. Darauf folgen verschiedene Knoten, Umgang mit Leitern, Benennen von Holzbearbeitungswerkzeugen und das Absetzen eines Notrufes. Ist das geschafft, steht nur noch die Gruppenaufgabe zwischen dem Prüfling und dem Leistungsabzeichen in Bronze. Teilnehmer im Alter von zwölf bis 14 Jahre haben die Aufgabe, eine Leonardobrücke zu bauen. Diese wird nur aus gleichartigen Brettern gebaut, ohne andere Hilfsmittel zu benutzen. Zu gleicher Zeit beschäftigen sich die anderen mit dem "laufenden A". In einem A, das aus drei Rundhölzern gebaut wurde, muss ein Junghelfer eine vorgegebene Strecke zurücklegen mit Hilfe von vier weiteren Teilnehmern. Die vier außerhalb haben je eine Leine, die am oberen Ende des A befestigt ist.
Um zwölf Uhr ist klar: Die Prüflinge haben alle bestanden. Somit war die bundesweit bisher größte Abnahme des Leistungsabzeichens der THW-Jugend ein voller Erfolg. "Dass heute hier alle bestanden haben, zeigt den unglaublich hohen Ausbildungsstand der Junghelfer im Saarland", betont Staatssekretär Georg Jungmann, der in Vertretung der Schirmherrin kam und verweist auf die Erfolge von saarländischen Jugendgruppen bei Wettkämpfen der THW-Jugend auf Bundesebene.
Seit Januar diesen Jahres gibt es eine bundesweit einheitliche Richtlinie zum Leistungsabzeichen der THW-Jugend. Neben dem THW unterstützten auch andere Hilfsorganisationen diese Veranstaltung. Während die Feuerwehr für die Teilnehmer kochte und sie mit Getränken versorgte, übernahmen die Malteser den Sanitätsdienst. "Alle Prüflinge haben bestanden. Ehrenamtliche aus eigenen Reihen und anderen Hilfsorganisationen haben heute und im Vorfeld mit uns Hand in Hand gearbeitet, um diese historische erste Abnahme möglich zu machen, die auch noch die größte bundesweit ist. Das macht mich stolz", fasste Landesjugendleiter Erik Meisberger zusammen.
