Namborn-Roschberg,

Amtshilfe für LUA und LKA

Die Fachgruppe Räumen des OV St. Wendel unterstützte das Landesumweltamt sowie die Polizei bei einer Amtshilfe in Roschberg.

Archiv-Foto Radlader. Foto: M. Tröster

Hat ein Landwirt in großen Mengen Gülle seiner Rindviecher illegal über Bäche abfließen und ins Erdreich sickern lassen? Und das auch noch mitten im Ort? Das unter anderem wollen Ermittler herausfinden und durchsuchten dazu am Donnerstagmorgen den Bauernhof im Namborner Ortsteil Roschberg. Georg Himbert, Pressesprecher beim Landespolizeipräsidium, bestätigte entsprechende Informationen der Saarbrücker Zeitung. Demnach waren Kollegen des Dezernats 214 Umweltkriminalität vor Ort, um Bodenproben nehmen zu lassen. Beim Großeinsatz waren zudem Vertreter der Gemeinde Namborn sowie des Technischen Hilfswerks (THW) vor Ort. Beobachter schätzten, dass dies allein mit 30 Helfern ausgerückt war. Sie unterstützten das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), welches nach Beschwerden und letztlich wegen entsprechender Anzeigen die Großaktion ausgelöst hat. Die entsprechenden Proben sollen nun analysiert werden. Bis zu einem Ergebnis können einige Wochen vergehen.

Nur so viel laut Erik Schweitzer, stellvertretender Pressesprecher der Saarbrücker Staatsanwaltschaft: „Der Anfangsverdacht der Gewässerverunreinigung und umweltgefährdenden Abfallbeseitigung hat sich bestärkt.“ So sei möglich, dass Gülle ins Grundwasser sickert, weil beispielsweise eine feste Mistbodenplatte fehle.

Doch es geht nicht allein um „unerlaubten Umgang mit Abfällen“, wie der Verdacht laut Himbert im Amtsdeutsch heißt. Auch nächtliche Ruhestörung haben die Beamten auf der Agenda. Deshalb verlangte nach weiteren Informationen unserer Zeitung das Saarbrücker Amtsgericht eine Durchsuchung. Arbeiten unter anderem mit Traktoren sollen dafür ausschlaggebend sein.

Der beschuldigte Landwirt Martin Keller geht indes lässig mit den Vorwürfen um. „Das LUA hat Proben genommen, der Einsatz ist abgeschlossen“, sagte am Nachmittag ein sich von der Behördenaktion völlig unberührt gebender Bauer. Er selbst sei währenddessen nicht an Ort und Stelle gewesen, vielmehr anderswo seiner Arbeit nachgegangen. Keller: „Ich habe nichts zu verbergen.“

Die Vorwürfe sind nicht neu. Hauptsächlich Roschberger, die oberhalb des innerörtlichen Bauernhofes leben, der mehr als 400 Milchkühe beherbergt, hielten es kaum aus: Sie schimpfen über bestialischen Güllegestank sowie Arbeitslärm bis weit nach Mitternacht. Dies alles sei kaum zu ertragen. Und: Schon über Jahre ziehe sich diese für sie unhaltbare Situation hin. Gespräche mit Martin Keller hätten keine Einigung gebracht (wir berichteten).

Der beschuldigte Landwirt war sich bei einem Besuch im Spätsommer vergangenen Jahres keiner Schuld bewusst. Er widersprach des Weiteren Behauptungen, bei ihm auf dem Hof verendeten Tiere oder er erweitere seinen Betrieb ohne Genehmigung.

Quelle: Saarbrücker Zeitung


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