Leicht verspätet wurde die Ladung, rund 8,5 Kilogramm Sprengstoff, gezündet. Grund für die Verzögerung war eine defekte Zündmaschine. Diese musste kurzfristig ausgetauscht werden. Das Gelände wurde bereits 30 Minuten vor der Sprengung in einem Radius von 300 Metern weiträumig abgesichert. Somit konnte verhindert werden, dass Wanderer oder Radfahrer dem Gefahrenbereich zu nah kommen. In einem zirka 180 Meter entfernten Hof mussten die Bewohner zur Sicherheit in ihrer Wohnung bleiben. Rund eineinhalb Stunden später konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. Viele Schaulustige waren nicht gekommen, da bekannt war, dass sich die Sprengstelle im Tal der Bahnstrecke befindet und somit keine Einsicht war.
Auf Grund der Vorarbeiten der Ostertalbahn rutschten Felsen und Erdreich größtenteils in einen ausgehobenen Zwischenraum unterhalb der Einsatzstelle. Das ausgelegte und durch Bahnschwellen geschützte Gleis blieb nahezu unbedeckt. Auf Grund des erfolgreichen und gezielten Einsetzens der Ladungen konnte sogar auf eine zweite Sprengung verzichtet werden.
Ronny Bier, Aufsichtsperson Sprengen im THW-Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland resultiert: „Wir haben unser Ziel erreicht. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“
Drei Helfer des THW-Ortsverbandes Bitburg brachten den Sprengstoff aus einem Zentrallager ins Ostertal. An Dachlatten befestigt wurden die Ladungen in die durch den Erdrutsch entstandenen natürlichen Klüftungen und Zwischenräume eingebracht. Folglich musste nicht gebohrt werden, was die Gefahrenlage etwas entschärfte.
Die Ostertalbahn reinigt an diesem Montag das Gleisbett. „Es ist davon auszugehen, dass die Bahn ihre nächsten geplanten Fahrten an Pfingsten antreten kann“, berichtet Markus Tröster, Ortsbeauftragter des THW in St. Wendel.
Rückblick: Nach einem Hangrutsch und Felsabriss an Karfreitag war die Strecke der Ostertalbahn aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Zwischen dem Bahnhof Ottweiler und dem Haltepunkt Führt verkehrt seitdem ein Schienen-Ersatzverkehr mit Bussen.
Hintergrund: Der „Ostertaler“ war in den 50er und 60er Jahren die Lebensader des Ostertals; die Verbindung zu den Arbeitsplätzen bei den Saarhütten und Gruben. Diese Bahnstrecke war 70 Jahre prägend für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Heute verbindet sie Natur und Kultur. Eine Fahrt mit der historischen Ostertalbahn ist ein besonderes Erlebnis. Von verschiedenen Stationen aus kann man herrliche Wanderungen oder Radtouren in die Region unternehmen. (Quelle: Landkreis St. Wendel)